Beim Ghostwriting für Bücher wie bei der Texterstellung für Webseitentexte ist kreative Atmosphäre essentiell. Ein Ghostwriting-Schreibprojekt läuft meist über mehrere Monate oder mitunter sogar noch länger. Der Ghostwriter muss in der Lage sein, sich in das Wesen und die Lebenswelt der Autorin bzw. des Autors einzufühlen, Beweggründe zu verstehen und auch herausspüren, welche Botschaften vermittelt werden sollen. Seine Aufgabe ist es außerdem, Zusammenhänge zu erkennen, die der Autor bzw. die Autorin vielleicht noch nicht erkannt hat und zu Papier zu bringen. Zudem gilt es natürlich, eine bildliche Sprache zu benutzen, um die jeweiligen Situationen für die Leserschaft gut aufzubereiten. Dass das alles nicht immer nur im Büro stattfinden kann, wo die inspirierende Atmosphäre dazu nicht immer gegeben ist, liegt beinahe auf der Hand. Daher finden Gesprächs- und Arbeitstermine beim Ghostwriting auch häufig draußen statt. So wie vor Kurzem wieder an unserem sonnigen Plätzchen mit Seeblick.

Ghostwriting: Wandel zwischen Freiraum und Büro

Die einzelnen Kapitel zu erstellen gliedert sich beim Buch-Ghostwriting in mehrere Etappen. Sofern der erste Schritt getan ist und im Erstgespräch zwischen Ghostwriter und Autorin bzw. Autor einmal der Rahmen für das Buch abgesteckt wurde, lässt sich der weitere Prozess grob in 3 Phasen einteilen, die sich in der Regel Kapitel für Kapitel immer wieder wiederholen.

  1. Rohmaterial sichten und sammeln
    In dieser Phase geht es darum, die vielen Informationen, Episoden und Situationsbeschreibungen aufzunehmen. Vieles ist manchmal bereits in Form von Notizen oder teils erstellten Texten bereits vorhanden und kann vom Ghostwriter übernommen werden. Der Großteil entsteht aber im Gespräch. Ghostwriter und Autor/in setzen sich immer wieder zusammen und sprechen über die Inhalte zum Buch. Im Fall von Sachbüchern können dies fachliche Zusammenhänge sein, im Fall von Biografien eben Lebensgeschichten. Die Aufgabe des Ghostwriters ist es, hier bereits ein wenig einen roten Faden einzupflegen, damit die Kapitel auch in einer sinnvollen Reihenfolge entstehen. Er fragt immer wieder im Gespräch nach Details und danach, wie Situationen genau abgelaufen sind. Gerade in der ersten Phase eignet es sich, an inspirierende Orte in der Natur zu gehen. Denn es ist wichtig, dass der Autor bzw. die Autorin sich öffnet und viel an Wissen und Erlebtem weitergibt.
  2. Texterstellung und Grobstrukturierung
    Wenn die Sachverhalte einmal aufgenommen und in Textform oder zumindest per Diktiergerät aufgenommen sind, gilt es, diese fertig zu verschriftlichen und auszuformulieren. Dieser Schritt findet zumeist dennoch wieder bevorzugt im Büro statt. Denn hier wird viel Ruhe benötigt, um das Gehörte zu verarbeiten, noch einmal in sich zu gehen und sich in Situationen hinein zu versetzen. Notizen und grobe Beschreibungen werden hier bereits zu lesbaren Texten formuliert. Die Struktur wird noch einmal besser gegliedert und nach und nach entstehen die Kapitel, auch wenn diese vorher noch nicht klar definiert waren. Während dem Schreibprozess tauchen dann in der Regel auch neue Fragen auf, die im nächsten Gespräch erörtert werden können.
  3. Der Feinschliff
    Wenn die Texterstellung für das Buch einmal zu 80 bis 90 % steht, dann geht es an den Feinschliff. Hier setzt sich einerseits der Ghostwriter noch einmal alleine daran, einzelne Textpassagen zu verfeinern, auszuformulieren und ihnen noch einmal den letzten Schliff zu verpassen. Andererseits finden hier auch noch einmal Gespräche statt, bei denen der bisher erstellte Buchtext durchgegangen wird, um Verbesserungspotenziale auszumachen, Textstellen noch einmal zu ändern oder manchmal sogar noch Kapitel deutlich zu erweitern. Auch hier wird gerne wieder ein Treffpunkt in inspirierender Atmosphäre gewählt, um den Geist zu öffnen.

Schritt für Schritt zum Ghostwriting-Buch

Die drei Phasen beschreiben in etwa, wie ein Buch mit Ghostwriter entsteht. Selbstverständlich erhält die Autorin bzw. der Autor zwischendurch immer wieder erstellte Textpassagen zugeschickt, um diese zu sichten und sich ein Bild vom Fortschritt, aber auch Stil und Inhalt zu machen. So kann rasch reagiert werden, wenn inhaltlich etwas nicht korrekt wiedergegeben wurde oder der Text die Emotionen einer Situation noch nicht authentisch wiedergibt. Durch diesen Wechsel zwischen Inputphasen und Schreibphasen entsteht schlussendlich ein Werk, das zwar der Ghostwriter geschrieben hat, aber die Note des eigentlichen Autors bzw. der Autorin deutlich erkennen lässt.

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