Wer täglich seine Daten im Internet hinterlässt und die Möglichkeiten des Webs nutzt, der verschwendet meist keinen Gedanken daran, was mit all den gesammelten Daten eigentlich passiert, wenn man einmal nicht mehr sein sollte. Wer wird dann all die Spam-Mails weiter filtern und aus dem Posteingang löschen und den Scam-Mail-Aussendern freche Interessensbekundungen zurück schreiben? Auch für Google mit seinen unzähligen Gmail-Nutzern ist das Thema Tod durchaus eine Neuentwicklung wert. Google gibt seinen Gmail-Nutzern seit Kurzem die Möglichkeit, eine Art digitales Testament zu erstellen.
Das Tool, das den digitalen Nachlass regeln soll, nennt sich wenig pietätvoll Kontoinaktivitäts-Manager. Inhaber von Google-Konten können auf diesen zugreifen und hier einstellen, was mit den Daten passieren soll, wenn man selbst für längere Zeit oder nicht mehr auf Google zugreifen kann. Mit dem Kontoinaktivitäts-Manager lässt sich festlegen, nach welchem Zeitraum die Nachlassverwaltung beginnen soll und in welcher Form diese erfolgen soll. Als Zeiträume bieten sich 3, 6, 9 oder 12 Monate an.
Wenn die festgelegte Zeit an Inaktivität abgelaufen ist, kann Google beispielsweise damit beauftragt werden, alle Daten zu löschen. Auch können die Daten an eine andere Person übertragen werden. Bevor dies jedoch tatsächlich geschieht, kann man sich auch noch vorher mit SMS oder E-Mail warnen lassen. Schließlich soll verhindert werden, dass Google das Schlimmste annimmt und wichtige Daten löscht, während man sich selbst auf Weltreise befindet.
Die digitale Nachlassregelung ist für zahlreiche Google-Produkte verfügbar. Dazu zählen Google+, Blogger, Drive, Gmail, Picasa, Google Voice und YouTube.